Sønderho Havn Støtteforening

Die Sønderho Kollage, 2

Die Geschichte von Sønderho Hafen durch 400 Jahre illustriert von Bernd Hobohm

Idee und Texte von Anders Bjerrum, Niels Frederiksen, Per Hofman Hansen und Thyge Jensen

2. Bild: 1741 – 1807. Von der Fischerei zur Schifffahrt

1. Eine Karte von Sønderho 1797 mit Dorf, Hafen, Mühle, Kirche und Seezeichen

Erst Ende des 18. Jahrhunderts erschienen die ersten wissenschaftlich vermessenen Landkarten von Dänemark. Hinter diesen Karten stand die Gesellschaft der Wissenschaften, die anhand von Triangulierungsmethoden das ganze Land vermaß. Hier ein Ausschnitt der handgezeichneten Version der Südspitze von Fanø 1797. 1804 erschien die gedruckte Version der Karte als schöner Kupferstich. Da der Maßstab jedoch reduziert wurde, gingen auch eine Menge Details verloren.

 

2 . Die Sandflucht trieb viele von Haus und Hof

 Das Fischerdorf Sønderho war der andauernden und überwältigenden Sandflucht ausgesetzt. Mächtige Dünen wanderten vor Ort immer weiter nach Osten. Die Dünen bildeten nach und nach kolossale Wälle innerhalb eines Halbkreises, in dem stetig neue Fachwerkhäuser errichtet wurden. Der Sand wehte in die Häuser hinein und drohte die Stuben und Flure aufzufüllen! Das musste für alles in der Welt gestoppt werden! Man nahm den Kampf mit Tang und Strandhafer auf, um die unverminderte Sand-Gefahr der Dünen einzudämmen. Das Grasen in den Dünen wurde untersagt, und nach vielen Jahren Mühsal gelang es, „æ bjerre“ (den Berg) an der heutigen Stillstandslinie südlich und westlich der Stadt zu bändigen.

 

3. Sturmfluten – die ewige Bedrohung

Sturmfluten waren eine ewige Bedrohung für die Einwohner von Sønderho. Deshalb versuchte man schon früh, Menschen und Häuser gegen das eindringende Meer zu schützen. Die ersten Deiche wurden aus Seegras (Zostéra marina) gebaut, waren aber natürlich nicht sonderlich haltbar. „Um die Fortspülungen etwas zu hemmen, hat die Gemeinde vor einigen Jahren die Gelder und Arbeit für einen großen Tangdeich aufgebracht. Gebaut wurde er am südlichen Ende der Stadt, 600 Ellen lang, 6 Ellen breit und drei Ellen hoch über der Erde, außerdem 1 ½ Ellen in einem Graben im Erdboden längs „Bjergene“, wofür etliche Wagenladungen Tang gebraucht wurden, was jedoch alles binnen zwei Jahren von der See fortgerissen worden ist, und die Gemeinde es nicht vermochte, anhand des Einsatzes von Pferd und Wagen ihn wieder zu errichten, so nützlich dieses auch gewesen wäre.“ (Pastor Foss, 1791).

 

4. Die Smak mit dem kleinen Segel über dem Ruder ist eine der ältesten Schiffstypen in Sønderho

Die ersten Sønderho-Schiffe waren Fischerboote oder flachbodige Frachtschiffe für die lokale Wattenmeerfahrt. Später, als die Seefahrt sich erst auf die Nordsee und später auf die Weltmeere ausweitete, wurden die Schiffe größer. Die ältesten hochseetüchtigen Schiffe aus Sønderho waren gebrauchte aus den Niederlanden, und viele von den ersten Schiffen, die bei Kalvekrog gebaut wurden, waren niederländische Bootstypen wie Kuff, Tjalk und Schmak.

 

5. Sønderho – Dorf des Bocksdorns

Bocksdorn gehört zu den Nachtschattengewächsen. Er blüht über längere Zeit zwischen Juni und September, wo man die hell-violetten, regelmäßigen Blüten in den Blätterecken sehen kann. Der Name deutet auf die wie Hörner gekrümmten Zweige hin, genau wie „Hirschdorn“ (älterer Name für Kreuzdorn um 1700) Beide Tiernamen sind etwas geringschätzig gemeint. Bocksdorn gedeiht gut auf Deichen, die aus einer Mischung von Grassoden und Tang bestehen. Darum wurden sie in Sönderho besonders weit verbreitet , da es für seine 200-jährigen Hecken bekannt ist, Ja, man könnte eigentlich Sønderho “Stadt der Bocksdorne” nennen, so stark prägt dieser Busch den Ort.

 

6. So mancher Sønderhoer saß als Gefangener im „Prison“

Während der Englandkriege 1807-14 wurden viele Fanø –Schiffe zum Getreidetransport nach dem hungernden Norwegen beordert. Dadurch wurden viele Schiffe von den Engländern aufgebracht oder erlitten Schiffbruch. Der Mannschaft der aufgebrachten Schiffe widerfuhr ein grausames Schicksal als Gefangene im „Prison“ in England und oft unter großem Leid. Auf den „Prisonschiffen“ und in den geschlossenen „Landprisons“ saßen die Gefangenen hinter Schloss und Riegel unter militärischer Bewachung und hauptsächlich auf englische Kosten. In den offenen „Landprisons“, den Parole-Lagern, saßen die Gefangenen auf eigene Kosten, allerdings mit Tagesgeld von der dänischen Regierung zu höheren Sätzen als die übrigen Gefangenen.

Als die britischen Barkassen sich der Einfahrt näherten, schnitt er einen Silberknopf von seinem Rock und legte ihn mit der Kugel in den Lauf der Kanone – dann war er sich eines Volltreffers sicher. Wonach er die Kanone mit folgenden denkwürdigen Worten abfeuern ließ: „Klar! Sieg in Gottes und Königs Namen! Lasst einen auf meine Rechnung gehen, ich bezahle den Schuss!" Die anführende britische Barkasse wurde sofort getroffen. Der Feind musste sich unverrichteter Dinge zurückziehen!

7. Schiffer Thomsens Silberknopf jagt die Engländer in die Flucht

Am 28. Juni 1809 beobachtete man vor der Südküste Fanøs eine britische Fregatte, die nach Sønderho hereinkreuzte und etwa zwei Seemeilen vor der Stadt die Anker fallen ließ. In der hellen Sommernacht ruderten sechs Barkassen nach Sønderho hinein, um sich seiner und seiner Schiffe zu bemächtigen. An diese Nacht erinnerten sich die Fanø-Bewohner noch lange Zeit danach. Schiffer Peder Thomsen war Nächstkommandierender der Batterie „Kræmmerbjerget“ an der Einfahrt von Sønderho. Und er wusste, dass die Admiralität neuerlich Order erteilt hatte, an Munition zu sparen und nur zu schießen, wenn wirklich Gefahr aufkam. Peder Thomsen war ein reicher Schiffer, der Silberknöpfe an seiner Kleidung trug. Als die britischen Barkassen sich der Einfahrt näherten, schnitt er einen Silberknopf von seinem Rock und legte ihn mit der Kugel in den Lauf der Kanone – dann war er sich eines Volltreffers sicher. Wonach er die Kanone mit folgenden denkwürdigen Worten abfeuern ließ: „Klar! Sieg in Gottes und Königs Namen! Lasst einen auf meine Rechnung gehen, ich bezahle den Schuss!" Die anführende britische Barkasse wurde sofort getroffen. Der Feind musste sich unverrichteter Dinge zurückziehen!


8. Die Bake »æ Kåver« wird auf einem Dünenhügel südlich von Sønderho errichtet

Wie die Zimmerleute und anderen braven Leute das tonnenschwere Bauholz auf den Dünenhügel geschleppt haben und wie sie das Holz in die Senkrechte gebracht haben, ist nicht überliefert. Aber es kann angenommen werden, dass es wie bei einer Mastenrichtung vorgegangen ist. Ein Aufrichten aus waagerechter Lage erforderte einen eingeschobenen Waagebalken, um das Wirken der Kräfte gegen einander zu vermeiden. (Rekonstruktion von Theodor Hansen nach niederländischen Modellen).